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Eine Grenzwanderung ins Weißbachtal nach Mikulášovice

An diesem "Brückentag" zwischen Christi Himmelfahrt und dem Wochenende lockt mich die Vorstellung die heutige kleine Tour von Hinterhermsdorf nach Mikulášovice (dt. Nixdorf) zu unternehmen: Es ist eine Reise, die ich mit Vorfreude und Neugier antreten möchte, eine Wanderung, die mich durch vertraute Pfade und neue Entdeckungen führen wird. Meine Beziehung zu dieser Gegend ist bereits durch frühere Erkundungen geprägt. Im Oktober 2020 wanderte ich von Saupsdorf zum Weifberg und Tanzplan nach Dolní Poustevna. Im Juni 2021 zog es mich von Hertigswalde über Kaiserberg (494 m) zum Tanečnice (weiter auf Diebesspur zum Weifbergturm) zur Wachbergbaude in Saupsdorf und weiter ins Kirnitzschtal zurück.

Im Februar 2022 erkundete ich ebenso auf dem Hinterhermsdorfer Rundweg entlang der Grenze das Weißbachtal. Der Weißbach (tschech. Bílý potok), ein Nebenfluss der oberen Kirnitzsch, birgt seine eigenen Geheimnisse und Schönheiten. Mit einer Länge von 4,2 Kilometer entspringt er am Hang eines namenlosen Hügels fast 500 Meter südlich des Berg-Bahnhofs von Mikulášovice auf einer Höhe von etwa 470 m. Sein sanftes Rauschen wird begleitet von der Geschichte der Landschaft, durch die er fließt, einschließlich eines kleinen Teichs, der in der Nachkriegszeit von einem Staatsgut angelegt wurde.

Nachdem ich die idyllische Szenerie von Hinterhermsdorf genossen hatte, machte ich mich auf den Folgeweg durch das Heidelbachtal und eine kleine Furt passierte, führte mich der Bammelweg aufwärts. Anschließend auf dem Weißbachweg hinab ins Tal, wo ich die Grenze nach Tschechien überquerte. Auf der tschechischen Seite erwartete mich der Kirchweg, markiert mit einem Grünen Strich, der mich durch abgeholzten Wald an einer kleinen Schonung entlang führte. An einer Wegkreuzung machte ich kurz Rast, um die herrliche Fernsicht zu genießen und mich mit einer kleinen Brotzeit zu stärken.

Der Weg führte mich weiter, und ich wurde von der Schönheit der Natur um mich herum verzaubert. Totholz über dem Weg und ein kleiner Schilf-Weiher, an dem der Weißbach entspringt, waren nur einige der Höhepunkte auf meinem Weg nach Mikulasovice. Dort angekommen, passierte ich den Haltepunkt "Horni Nadrazi", obwohl die tschechische Linie U27 der Nationalparkbahn etwas unregelmäßig fährt.

Doch die landschaftliche Schönheit war nicht das Einzige, was meine kleine Tour zu einem empfehlenswerten Erlebnis macht. Abseits der Ortsstraße kommt man nämlich an drei Kapellen vorbei, die mich mit ihrer Geschichte und Architektur faszinierten. Die erste Kapelle, erbaut von J. G. Wähner im Jahr 1718, beherbergte sogar ein Dokument von Papst Clemens XI., das in einer Glasflasche in der Kuppel aufbewahrt wurde.

In der Ortsmitte kann man sich ein leckeres Softeis gönnen, bevor man die spätbarocke Kirche besichtigt, deren Fassade mit Sonnenuhren geschmückt ist. Im Inneren beeindruckte mich der Hauptaltar aus dem Jahr 1766 mit einem Gemälde des Hl. Nikolaus von Johann Lucas Kracker und eine imposante Orgel mit ihren 2166 Pfeifen.


Meine Wanderung führte mich weiter am Restaurant und Hotel RON vorbei, wo ich die zweite Kapelle entdeckte, die im Jahr 1733 vom Reisenden J. Fürleh erbaut wurde. Ihr pseudogotischer Stil und die jüngsten Renovierungen zeugten von ihrer bewegten Geschichte. Auf meinem Weg entlang der Hauptstraße passierte ich noch einen Betrieb, der das berühmte Rybička-Messer herstellt, ein Symbol für die Handwerkskunst aus Tschechien, die jeder kleine Junge kennt.

Schließlich erreichte ich die dritte Kapelle, die Kapelle der Heiligen Drei Väter aus dem Jahr 1710, deren Reparatur im Jahr 2013 durch staatliche Mittel ermöglicht wurde. Ihr Turm, der einst eine Glocke beherbergte, zeugte von vergangenen Zeiten und der Verbundenheit der Gemeinde .. 

 

Unterwegs im Schluckenauer Zipfel


Nach 12,5 Kilometern werde ich die Nationalparkbahn U28, von Rumburk kommend, nehmen und über das Vilémovské-Eisenbahnviadukt fahren. Es wurde 1903 als Teil der Strecke von Dolní Mikulášovice nach Dolní Poustevna gebaut. Es ist 190 Meter lang und 5 Gitterfelder sind auf Steinpfeilern in einer Höhe von 34 m über dem Tal des Vilémovského potok platziert ..

Mikulášovice - Sebnitz = 1 Euro (Sondertarif)


Der Zug fährt im 2-Stunden-Takt über die Grenze durch das Sebnitztal nach Bad Schandau, wo man wieder mit der

S-Bahn nach Hause Anschluß kommt. Wieder ein Tag voller Entdeckungen und Geschichten zum Selbst erkunden.