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Entlang des Botič von Prag-Hostivař zur Festung Vysehrad

Gestern startete ich den Tag zunächst in Dresden-Neustadt und genoss eine entspannte Reise mit dem SEV-Bus über die Autobahn 17 nach Ústí nad Labem. Der EuroCity-Ersatzzug brachte mich pünktlich zum Prager Hauptbahnhof, wo ich problemlos mit der S-Bahn 9 am gegenüberliegenden Bahnsteig umstieg. In Strančice angekommen, nahm ich den Bus 461, der mich direkt zur berühmten Kozel-Brauerei brachte – der perfekte Ausgangspunkt für meine Wanderung!

Mit der Gelben Strich-Markierung tauchte ich sofort in die Ruhe der Wälder ein. Die Wanderung bot spektakuläre Aussichten über die sanften Hügel von Mittelböhmen. Nach 25 Kilometern entspannter Wanderung erreichte ich mein Ziel im Prager Stadtteil Hostivař: das Hotel Kanárek, genau richtig bei den sommerlichen Temperaturen. Ideal, für Start-Ziel-Erkundigungen ..


Der heutige Morgen begann mit einem stärkenden Frühstück, bevor ich mich auf die letzten Kilometer machte. Mein Weg führte entlang des Botič, bis nach Spořilov. Die Straßenbahnlinie 14 brachte mich von dort aus unterhalb der Festung Vyšehrad. Hier fließt der Botič größtenteils kanalisiert und unterirdisch. Abseits der verkehrsreichen Straßen, führte mein Pfad durch das Naturdenkmal Meandry Botiče und Neubaugebiete, vorbei an einem idyllischen Bauernhof und durch Felder und Obstgärten. Bei Schloss Záběhlice ging es weiter zur Gleisschleife in Spořilov und von dort zum Ostrčil-Platz ..


Ein Park, der dem kanalisierten Botič folgt, führte mich aufwärts zum historischen Backsteintor. Eine Führung durch die Kasematten ist hier durchaus empfehlenswert. Auf der Festung Vyšehrad angekommen, belohnte mich ein herrlicher Blick über Prag – die "Goldene Stadt".


Dieses Naturerlebnis entlang des Botič war faszinierend und bleibt bislang ein echter Geheimtipp, der noch nicht touristisch überlaufen ist! Für den Průhonický Park sollte man allerdings in der Hauptsaison 140 tschechische Kronen einplanen, da der Wanderweg außen herum führt und hohe Mauern und Zäune den Zugang versperren – was etwas enttäuschend ist. Doch ein kurzer Blick auf den Schlossturm in Průhonice ist dennoch möglich. Am Ende der Wanderung mündet der Botič, fast unscheinbar und unter einer Eisenbahnbrücke versteckt, in die Moldau. Direkt daneben befindet sich das Vyton, ein Gebäude eines Limnigraphen, der die Wasserstände der Moldau misst und aufzeichnete .. Ein wahrlich unvergessliches Wandererlebnis, das ich jedem Natur- und Stadtliebhaber ans Herz legen möchte. Wer Prag aus einer anderen Perspektive erleben möchte, sollte diesen Weg unbedingt erkunden.