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Im Norden der Daubaer Schweiz: Von Zahrádky nach Staré Splavy

Heute war es wieder soweit: Mit dem Elbe-Labe-Ticket im VVO-Tarif und dem „Bohemica-Sprinter“ startete ich mein kleines Wanderabenteuer von Dresden entlang der Elbe bis nach Litoměřice. Die Zugfahrt, die eigentlich um 9:45 Uhr pünktlich am unteren Stadtbahnhof von Litoměřice ankommen soll, bot bereits einen Vorgeschmack .. dieses Mal nur Umsteigen.

 

Litoměřice: Ein charmanter Zwischenstopp


Nach der Ankunft in Litoměřice lief ich flotten Schrittes durch die Altstadt. Ein kurzer Abstecher über den Markt führte mich vorbei am beeindruckenden Kelch-Haus und der Pestsäule. Mit einem Blick auf das Schloss im Rücken liefen wir zum oberen Bergbahnhof. Der nächste Zug nach Zahrádky bei Česká Lípa kündigte sich ebenso schon an und brachte mich relativ pünktlich um 10:13 Uhr zum Ausgangspunkt dieser Tour.

Wanderstart in Zahrádky: Vom Bahnhof ins Grüne

In Zahrádky angekommen, bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Direkt am Bahnhof begann diese Wanderung, die zunächst kurz entlang einer stark befahrenen Straße führte. Doch schon bald biegt der Weg ab und folgte der Blauen Strich Markierung ins Tal des Robečský Bachs. Hier tauchte ich ein in eine faszinierende Welt aus Felsen und Höhlen. Die Geräusche des Autoverkehrs verschwanden schnell, auf dem Pfad weiter zum Schloss Zahrádky führend.

Von Zahrádky nach Borek: Historische Schätze und ruhige Pfade

 

Nach einem kurzen Blick auf das Schloss lief ich weiter Richtung Borek. An der Kirche der Heiligen Barbara vorbei, genossen wir die Ruhe des Waldes, die nur selten vom fernen Rauschen der Schnellstraße unterbrochen wurde. Der Aufstieg zum Pruský kámen, einem 351 Meter hohen Hügel, begann – und er belohnte mit einer grandiosen Aussicht, die an klaren Tagen sogar bis zum Jeschken bei Liberec reicht.


Der Abstieg vom Pruský kámen erwies sich als etwas knifflig. Ohne Handlauf und Sicherung war Trittsicherheit gefragt, da der sandige und besonders trockene Waldboden rutschig sein kann! Mit etwas Vorsicht und Geduld meisterte ich jedoch auch diesen Abschnitt ganz langsam und erreichte über Dlouhý hřeben (Langer Kamm) sicher Jestřebí, mit seiner Felsenburg.

Jestřebí: Historische Felsenburg 

 

In Jestřebí erwartete mich die faszinierende Ruine einer Felsenburg, auch bekannt als Habštejn oder Krušina. Die Lage der Burg auf einem überhängenden Sandsteinfelsen im Tal des Robečský potok ist einmalig und beeindruckend. Nach einer kurzen Besichtigung gönnte ich mir meine verdiente Brotzeit aus dem Rucksack bei einer Rast mit einem kühlen Bierchen.


Gestärkt setzte ich meinen Weg mit Grüner Strich zur Braniborská jeskyně fort. Die Höhle beeindruckt mit einem 44 Meter langen Felsüberhang aus Sandstein, der 12 Meter tief und 6 Meter hoch ist. Nach einem kurzen Anstieg zur Höhle und einer kleinen Pause machte ich mich weiter auf den Weg durch die Vűbčarská-Schlucht.

Abwärts zur Idylle: Von der Vűbčarská-Schlucht nach Staré Splavy

 

Der Abstieg durch die Vűbčarská-Schlucht führte mich hinunter zum Máchasee nach Staré Splavy (Thammühl). Hier, im sogenannten „Ibiza des Ostens“, war es noch ruhig und verschlafen – die Sommersaison startet erst im Juli und August. Wir genossen die friedliche Atmosphäre am See, bevor wir unsere Wanderung entspannt ausklingen ließen.

Diese Wanderung bietet wieder einmal eine perfekte Mischung aus Geschichte, Natur und Entspannung. Vom Schloss in Zahrádky über den faszinierenden Pruský kámen bis hin zum idyllischen Máchasee in Staré Splavy – jeder Abschnitt der Strecke hatte seine eigenen Reize. Trotz einiger anspruchsvoller Passagen war die Wanderung eine wunderbare Erfahrung, die wir jedem Naturliebhaber empfehlen können. Also, auf gehts und entdecken selbst die Schätze der Region Liberec, nördlich der Daubaer Schweiz! Unweit von Doksy (Hirschberg), den Burgen Houska und Kokorin ..