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Erneut im Westen Dresdens: Durch den Tännichtgrund und Saubachtal

Der Tag begann regnerisch, doch für den Nachmittag versprach es zur Mittagszeit Besserung – die perfekte Gelegenheit für wenigstens eine kleine Wanderung. Mein Ziel: der dichte und grüne Tännichtgrund im Westen von Dresden. Die Anreise ist denkbar einfach, sei es mit dem Zug von Dresden über Cossebaude bis zum Haltepunkt Niederwartha oder mit der Buslinie 68. Die Elbbrücken mit ihrer markanten Aufhängung, eine Kombination aus Eisenbahn- und Straßenbrücke, verbinden diesen Ortsteil Dresdens mit dem benachbarten Radebeul-Kötzschenbroda.

Der Wanderweg startet an der Bundesstraße B6 und führt auf die Friedrich-August-Straße hinauf, bis ich den Poetenweg an der Tännichtgrundmühle erreiche. Hier tauche ich in einen dichten grünen Dschungel ein, der nach dem Regen beinah tropisch wirkt. Eine Miniatur-Mühle und der Burgbergteich verstärken diesen Eindruck. Weiter führt der Weg, markiert mit einem grünen Strich, an einem ehemaligen Steinbrecherhaus vorbei, aufwärts jedoch nach Weißtropp. Der Blick öffnet sich auf die entfernten Elbhänge von Radebeul und das markante Spitzhaus.


Oben am Sportplatz angekommen, lohnt sich ein kleiner Abstecher in den Ort. Die Kirche von Weißtropp lädt zu einer ruhigen Pause ein, und gleich daneben steht das imposante Schloss Weistropp.

 

Diese asymmetrische dreiflügelige Schlossanlage, die im 17. Jahrhundert errichtet wurde, beeindruckt durch ihren Mix aus klassizistischen Elementen und weiteren Baustilen. 

Ihre Geschichte reicht zurück bis 1413, als ein Sattelhof und Vorwerk erwähnt wurden. Besonders prägend war die Ära unter Heinrich von Eckersberg und Albrecht von Güntherode, die das Schloss im 17. Jahrhundert maßgeblich gestalteten ..


Nach dieser geschichtsträchtigen Zwischenstation folge ich der Straße nach Kleinschönberg und ins Tal des Prinzbaches. Die Wanderung führt weiter hinauf auf der Sonnenlehne und hinab ins Tal der Wilden Sau. Hier lohnt sich eine Einkehr in der Neudeckmühle, wo man sich jedoch auf Bargeldzahlung einstellen sollte. Gut gestärkt, führt der Weg durch das idyllische Saubachtal, vorbei an den Überresten eines alten Schlossberges. Der Sächsische Jacobsweg begleitet mich abwärts nach Constappel und Gauernitz. An der Bundesstraße B6 nehme ich die Elbfähre nach Coswig-Kötitz, wo die Rückkehr nach Dresden entweder per Zug oder Straßenbahnlinie 4 "Börse Coswig" möglich ist.

Als krönender Abschluss bietet das nahe gelegene Weingut Matyas einen herrlichen Schluck sächsischen Wein – der perfekte Ausklang nach einer 12,5 Kilometer langen, in etwa vier Stunden begehbaren Tour. Diese Wanderung vereint Natur, Geschichte und Genuss in einer wunderbaren Kombination ..